Christian Tramitz stimmte Berufsschüler auf Weihnachten ein – Erlös für „Kraki“

Deggendorf. Ein Hauch von „Schuh des Manitu“ wehte gestern durch die Aula des Schulzentrums: Der Bürofachklasse 11b der Kaufmännischen Berufsschule war gelungen, den Schauspieler und Comedian Christian Tramitz für eine adventliche Lesung nach Deggendorf zu holen. Tramitz, bekannt unter anderem aus der „Bully Parade“, verzichtete auf jede Gage. Der Erlös kommt komplett der Deggendorfer Kinderklinik zugute. Die Übergabe an die Verantwortlichen des Fördervereins „Kraki“ soll in Kürze stattfinden.
Anders als bei manchen Pflichtvorträgen war die Aula schon lange vor dem geplanten Beginn der Lesung (14 Uhr) voll gefüllt.


Schüler und auch Lehrer waren gespannt auf den geliebten Comedian, der vielen auch noch aus der Reihe „Tramitz & Friends“ in Erinnerung ist. Als Tramitz dann, begleitet von Schulleiter Johann Riedl, den Raum betrat, wurde es mucksmäuschenstill. Es schien Tramitz rein gar nichts auszumachen, dass mehr als 400 Augenpaare auf ihn gerichtet waren, als er an dem kleinen, weihnachtlich dekorierten Tischchen auf der Bühne Platz nahm. Tramitz beeindruckte durch seine Sprechkunst – er kann sich völlig akzentfrei sowohl in tiefstem Waldlerbayrisch als auch auf Hochdeutsch und sogar auf Schwäbisch ausdrücken. Selbst den gebürtigen Sachsen kauft man ihm ab. Der Comedian las teils humorvolle, teils deftige, aber auch zum Nachdenken anregende weihnachtliche Geschichten vor. Wie das anrührende „Felix holt Senf“ von Erich Kästner oder das lustige „Christbaumbrettal“ von Karl Valentin und Lisl Karlstadt.

„Zwischenfall“ inklusive

Einen kleinen „Zwischenfall“ – das unvermittelte Läuten eines Schülerhandys – baute er spontan in eine Geschichte ein. Als Zugabe gab es den bekannten „Nikolausi“ von Gerhard Polt, der Schüler und Lehrer gleichermaßen zu Beifallsstürmen hinriss. Eine Geschichte von Oskar Maria Graf gab es noch oben drein, und es schien Tramitz gar nichts auszumachen, dass die ausgemachte Zeit von einer Stunde längst überschritten war. Auch nach der Aufführung nahm sich der Schauspieler viel Zeit und kannte keine Berührungsängste. Nachdem sich anfängliche Scheu auf Seiten der Jugendlichen verflüchtigt hatte, standen viele Schülerinnen und Schüler Schlange, um ein Autogramm oder gar ein gemeinsames Bild mit dem „Ranger“ aus dem „Schuh des Manitu“ zu ergattern. Bereichert wurde diese Lesung durch beschwingte adventliche Darbietungen von Big Band und Combo des Robert-Koch-Gymnasiums. Besonders freuten sich die Schüler der Klasse 11 b über die gelungene Veranstaltung: Es war ihnen gelungen das Event im Rahmen eines Projektes im Deutschunterricht selbstständig zu planen und zu organisieren. Neben Projektleiterin Christina Kühnel hatten besonders auch Sabine Lenz und Carolin Groß zum Zustandekommen beigetragen.