Organisatoren freuen sich über Aussteller-Rekord mit 87 Ständen – Tausende Besucher
Deggendorf. (ga) Bereits lange vor dem offiziellen Beginn der 8. Jobmesse am Sonntagvormittag im Schulzentrum war schon kein Parkplatz rund um das Schulzentrum mehr zu bekommen.
Schon da drängten sich die ersten Besucher in der Schulstraße vor den Ständen der insgesamt 87 einheimischen und überregionalen Firmen aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistungen, den Berufsfachschulen im Landkreis und Organisationen wie der Handwerkskammer, den verschiedenen Innungen, der Technischen Hochschule Deggendorf und der Elektroinnung mit dem E-Wald-Projekt und einem absoluten Hingucker, einem rein elektrisch betriebenen „Tesla S“ bis hin zu absoluten Hightech-Unternehmen. Davon wussten die „Ausstellungsmacher“ Stefan Swihota und Gerd Weigert von der Sparkasse Deggendorf zu berichten. Und wer die Autokennzeichen auf den restlos überfüllten Parkplätzen rund um das Schulzentrum betrachtet, sah, das die Jobmesse weit über den Raum Deggendorf hinaus Interesse und Anerkennung findet.
Auch die politische Prominenz, MdB Bartholomäus Kalb, Staatssekretär Bernd Sibler, Leitender Regierungsschuldirektor Anton Tafelmeier von der Regierung von Niederbayern, Landrat Christian Bernreiter und zweiter Bürgermeister Peter Volkmer trugen der Bedeutung der Jobmesse für die Region mit ihrer Anwesenheit Rechnung. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellung von einer Combo der Berufsfachschule für Musik in Plattling.
Genesungswünsche an erkrankten Erwin Schmid
Stefan Swihota, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse begrüßte in Vertretung des erkrankten Erwin Schmid die Gäste zu dieser bereits achten Jobmesse, vor allem auch die Schulleiter. Die Jobmesse sei ursprünglich von den beiden Vorsitzenden des Arbeitskreises „Schule-Wirtschaft“, Erwin Schmid und dem damaligen Schulamtsleiter Wilhelm Lindinger und seiner Nachfolgerin im Amt Monika Mandl-Niekrawitz ersonnen worden, um den Jugendlichen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu helfen. Heute habe sich das Bild umgekehrt, jetz suchten die Betriebe teilweise händeringend nach Auszubildenden. 87 Firmen, Verbände und Innungen böten sich diesmal an, und man erwarte wieder rund 4000 Besucher.
Das Interesse der Firmen auch überregional, sei sehr groß, wie etwa das Beispiel BMW zeige. Schulamtsdirektorin Monika Mandl-Niekrawitz schickte zu nächste die besten Genesungswünsche an die Adresse von Sparkassenchef Erwin Schmid. Es sei ein großer Aufwand betrieben und viel Geld in die Hand genommen worden, denn für die Aussteller entstünden im Gegensatz zu anderen derartigen Veranstaltungen keinerlei Kosten. Vor allem für die von ihren Lehrkräften bestens vorbereiteten Mittelschüler sei dieser Sonntag zugleich auch der Tag, an dem sie ihre künftige Schule im Rahmen des dualen Ausbildungssystems kennenlernten. Staatssekretär Bernd Sibler spielte seine Verwunderung mit dem Worten „Sonntagvormittag – und eine Schule ist voll!“ Auch er ging auf die Veränderungen auf dem Lehrstellenmarkt ein. Es würden zwar in absehbarer Zeit 200 000 Akademiker fehlen, aber gleichzeitig auch 500 000 bis 600 000 Facharbeiter und Handwerker. Deshalb sei die Messe ein Meilenstein, aber oft nur eine Handvoll Berufe kennen, die Augen öffnen könne für die berufliche Vielfalt. „ Wir brauchen jeden überall“, betonte Sibler etwa im Hinblick auf Studienabbrecher, die außerhalb einer akademischen Laufbahn einen beruflichen Einstieg suchen. Landrat Christian Bernreiter blieb nach seinen eigenen Worten nicht mehr viel zu sagen. „Vor acht Jahren haben wir bei den Kliniken geputzt, um sie zum Mitmachen zu bewegen, und heute kriegt man keinen Parkplatz mehr“, beschrieb er die veränderte Situation und den Erfolg der Jobmesse. Er sei froh über diese Erfolgsgeschichte, denn „wir können es uns vor dem Hintergrund des demografisches Wandels nicht mehr erlauben, auf mögliche Fachkräfte zu verzichten. Es darf keine Ehrenrunden auf der Suche nach dem richtigen Beruf mehr geben, weder im Studium, noch in den Bereichen Handwerk, Handel und Dienstleistungen“.
entnommen aus: Donau-Anzeiger vom Montag, 25. November 2013