Mit einem Festakt ist am Montagnachmittag der langjährige Leiter der Deggendorfer Wirtschaftsschule und der kaufmännischen Berufsschule – Oberstudiendirektor Johann Riedl – in den Ruhestand verabschiedet worden. Rund 160 Ehrengäste waren im Foyer der Berufsschule I dabei, als er von Abteilungsdirektor Franz Schneider und Leitender Regierungsschuldirektorin Maria Sommerer die Entlassungsurkunde überreicht bekam.
Müßiggang sei aller Laster Anfang, bemerkte Studiendirektor Christian Alt zusammen mit seinem Kollegen Studiendirektor Benedikt Oswald eingangs des Festaktes. Diesen Müßiggang kenne Johann Riedl bisher nur aus der Theorie. Denn, so griffen Schneider und Sommerer den Gedanken auf, bisher habe Riedl jede Sekunde für die Schule genutzt. Es sei eine beachtliche Leistung in 22 Jahren als Schulleiter nicht die Innovationskraft zu verlieren. Er habe den Geist der Einrichtung geprägt, lobte Landrat Bernd Sibler und plauderte in seiner Rede etwas aus dem Nähkästchen. Wer den rationalen und überlegten Schulleiter einmal anders erleben wollte, der hätte auf den Fußballplatz gehen müssen. Dort, so Sibler, hätte es durchaus einen hochemotionalen Johann Riedl zu sehen gegeben. „Denk immer daran, dass dich viele vermissen werden, hier in Deggendorf“, gab Sibler dem scheidenden Schulleiter mit auf den Weg.
Dass Riedl die große Bühne geliebt habe, darauf wies Oberbürgermeister Christian Moser hin und betonte: „Die Abschlussfeiern waren immer Events. Spätestens seitdem diese in der Stadthalle stattfanden.“
Anerkennende Worte fand auch Dr. Alfons Frey vom Kultusministerium: „Niemand denkt Dinge so klar vom Ende her wie Johann Riedl. Es gibt nichts, das er nicht mit Leidenschaft macht.“ Im Namen der verschiedenen Kammern dankte IHK-Vizepräsident Toni Fink für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Abschließend ließen die Oberstudienräte Simone Brücklmayer und Christoph Schneider Riedls 22 Jahre als Schulleiter Revue passieren. Letztlich hätte das Kollegium ihn so gut erzogen, dass er jetzt alleine zurechtkommen könne, scherzten sie.
Sichtlich gerührt ob des vielen Lobs von allen Seiten, konnte sich Johann Riedl am Ende einen kleinen Scherz nicht verkneifen: „Wenn ich gewusst hätte, was für ein toller Typ ich bin, hätte ich vielleicht noch ein Jahr drangehängt.“ Vielleicht kam der Hinweis, dass er die Entlassungsurkunde noch nicht unterschrieben habe, ganz gelegen. Aber nein – er könne jetzt zufrieden und glücklich gehen, so Riedl und stellte seinen Abschied unter das Motto „Weine nicht, dass es vorbei ist sondern freue Dich, dass es schön war.“