Kaufmännische Berufsschule zu Gast bei der Hauptversammlung der Einhell Germany AG
An einer Hauptversammlung teilzunehmen ist immer ein spannendes Erlebnis. Die Einhell Germany AG in Landau ermöglichte dies den Schülerinnen und Schülern der Klasse Bank 11 der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf.
Familiäre Atmosphäre hüllte die Landauer Stadthalle bei diesem nach Aktiengesetz reglementierten Berichten und Abstimmungen. Traditionell eröffnet der Vorsitzende des Aufsichtsrats, bei Einhell Prof. Dieter Spath, die Hauptversammlung. Ein freudiges Lächeln huschte dabei über die erwartungsvollen Gesichter der Bankazubis und ihres Lehrers Johann Kuchl, als die Deggendorfer Schüler Teil der Begrüßung wurden.
Den größten Part der Berichterstattung über das operative Geschäft und die zukünftige strategische Ausrichtung der Aktiengesellschaft oblag dem Vorstandsvorsitzenden Andreas Kroiss. Stolz erläuterte er den anhaltenden Erfolg der seit 2015 eingeschlagenen Akku-Strategie. „Der Akku ist der Türöffner für ein breites Sortiment in Haus und Garten“, so Kroiss. Diese Strategie und vor allem die damit verbundene Gewinnmarge der Akkus verglich der Vorstandschef – bei einer späteren Aktionärsfrage – mit den Kaffeemaschinen von Nespresso, welche für das Unternehmen nicht unbedingt den großen Gewinnbringer verkörpern, aber den Kunden an die Marke binden.
Im Fokus zukünftiger Aktivitäten steht auch der konsequente Aufbau der Marke Einhell, die durch starke Partnerschaften mit dem Mercedes-AMG PETRONAS F1 Team und dem FC Bayern München international an Bekanntheit gewinnt. Neben den klassischen TV-Kampagnen, die weltweit in mehreren Ländern geschaltet werden, erhöht sich auch die Präsenz in den sozialen Medien, um jüngere Zielgruppen anzusprechen. „Unser klares Ziel ist es, unsere Social Media Community zu einer der größten in der DIY-Branche auszubauen“, sagt Andreas Kroiss. Zukünftige Werbespots für Herbst 2024 und Frühjahr 2025 überzeugten das Hauptversammlungspublikum hierbei bereits vorab.
Hier konnten die Bankschüler auch erleben, welche Gedanken sich Unternehmen – hier die Einhell AG – bei internationaler Expansion machen müssen. Speziell will die AG aus Landau den US-amerikanischen Markt erobern. Dies war BWL wie aus dem Lehrbuch!
Am Kapitalmarkt will sich die Einhell Germany AG breiter aufstellen. Als einen der wesentlichen Schritte dazu beschloss die Hauptversammlung einen Aktiensplit im Verhältnis 1:3. Für Anleger, die im Besitz von Aktien der Einhell Germany AG sind, erhöht sich die Anzahl dieser Aktien entsprechend dem zugrundeliegenden Splitverhältnis: Wer zum Beispiel zehn Aktien besitzt, erhält nach dem Aktiensplit im Verhältnis 1:3 dreißig neue Anteilsscheine. Die Marktkapitalisierung ändert sich dadurch nicht. „Dies ist ja genau das, was wir im Unterricht gemacht haben!“, so die Aussage von Simon Schallmair, Azubi im Beruf Bankkaufmann im 2. Lehrjahr. Der Kurs pro Aktie sinkt damit auf 1/3 des bisherigen Preises. Damit wird der Titel für Aktienkäufer interessanter, so das Resümee der Deggendorfer Banker bei der späteren Reflexion.
10,82 Millionen Euro werden für das Geschäftsjahr 2023 für die Aktionäre von Stamm- und Vorzugsaktien als Dividende ausgeschüttet. Dies entspricht ca. ein Viertel des Gewinns der AG und kennzeichnet die Strategie der Dividendenkontinuität.
Drei Aktionäre nahmen das Auskunftsrecht nach § 131 Aktiengesetz in Anspruch und bekamen von den Vorstandsmitgliedern umgehend und ausführlich Antworten auf ihre Fragen.
Nach der äußerst abwechslungsreichen und informativen Berichterstattung erläuterte der Aufsichtsratschef Prof. Dieter Spath die Regularien und Modularitäten der Abstimmung zu den einzelnen Tagesordnungspunkten. Dies geschah äußerst schnell, da aus dem Publikum – aufgrund der besonderen Aktionärsstruktur der Einhell Germany AG – keinerlei Nein-Stimmen bzw. Enthaltungen abgegeben wurden. Damit hatten allen anderen mit „Ja“ abgestimmt und die Hauptversammlung konnte formal geschlossen werden. Zuvor erfolgten aber noch Glückwünsche an Prof. Dr. Manfred Schwaiger, Ordinarius für Betriebswirtschaft und Vorstand des Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der als Vertreter der Aktionäre in den Aufsichtsrat gewählt wurde und sogleich auch zum Vorsitzenden des Gremiums bestellt wurde.
Beim Verlassen des Plenums erwartete der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dieter Spath die Bankazubis aus Deggendorf und erläuterte exklusiv noch so manchen Tagesordnungspunkt. Diese Geste hat man auch nicht alle Tage!