Am 20. April 2021 veranstaltete die Regionalkoordination SOR-SMC Niederbayern die Online-Diskussionsveranstaltung mit dem Thema „Hitlergruß auf dem Pausenhof“.
Martin Birkner (Jugendsekretär DGB Jugend / Reg.Koord. SOR-SMC NDB), Daniela Krenn (Redakteurin des Katapult Magazins), Jasmin (Schülerin am Comenius Gymnasium), Lea Vogl (Schülerin und Schülersprecherin an der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf) und Tuba Pfeilschifter (Schulsozialpädagogin), diskutierten über Rassismus und Rechtsextremismus im Umfeld von Schule und Gesellschaft. Das Ziel der Veranstaltung war vor allem, gemeinsam zu überlegen, wie politische Bildung an Schulen mehr vor rechter Ideologie schützen könnte. Aufklärende politische Bildung würde z.B. einen präventiven Ansatz vor Rechtsextremismus darstellen.
Daniela Krenn schrieb den Artikel „Hitlergruß auf dem Pausenhof“. In diesem stellte sie fest, dass die rechte Kriminalität in Deutschland zunimmt und dass sechs Prozent der Jugendlichen rechte Weltanschauungen haben und rund drei Prozent zur rechtsextremen Risikogruppe zählen. Nachdem Sie die konkreten Ergebnisse der bundeweiten Umfrage dargestellt hatte, diskutierten die Podiumsteilnehmer und das Publikum über „Nazisymbolik & Parolen unter Jugendlichen“. Den größten Diskussionsbedarf stellte dabei das Thema „die Rolle des Internets“ dar. Rechtsextreme nutzen intensiv SocialMedia-Kanäle und Internetplattformen, die auch vom Großteil der Kinder und Jugendlichen genutzt werden. Die Absicht der Rechtsextremen dahinter ist, dass junge Menschen mit rechtsextremem Gedankengut „vergiftet“ werden und für rechtsextreme Organisationen rekrutiert werden können. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlicher Schularten thematisierten zudem den „unreflektierten Konsum rassistischer Memos und Beiträge“, die innerhalb der Chatgruppen hin und her geschickt würden. Die Gefahr der Verrohung und die Pietätslosigkeit darf an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Anschließend wurden themabezogen Erfahrungen aus dem „Familien- und Freundeskreis und Umfeld“ besprochen.
Die Politische Bildung an Schulen mit einem präventiven Ansatz sollte intensiver die geschichtliche Entstehung des Rassismus vor allem im Zuge der Kolonialisierung thematisieren. Was ist Rassismus? Wie ist er entstanden? Warum ist er heute noch ein großes Problem? Die Geschichte und die Hintergründe der Zuwanderung in Deutschland ist ein sehr wichtiges Thema! Warum gibt es Zuwanderung? Wie und warum gibt es Zuwanderung in Deutschland? Unter welchen Umständen sind z. B. Gastarbeiter damals nach Deutschland gekommen? Intensive Auseinandersetzung und Vermittlung von Hintergrundwissen zum Thema „Flucht und Flüchtlinge“. Dabei ist es sehr wichtig, interkulturelle Begegnungen an Schulen zu schaffen, den Kulturaustausch zu fördern und die Vielfalt bewusst zu (er)leben. Was Extremismus-Prävention betrifft, ist hier auch die Schulsozialpädagogik und die Schulberatung intensiv zu involvieren. Und weitere konstruktive Maßnahmen wurden thematisiert.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an unsere Schülersprecherin und Schülerin Lea Vogl aus der Kaufmännischen BerufsschuleDeggenbdorf, die viele konstruktive Beiträge als
Podiumsteilnehmerin gebracht hat und sich aktiv gegen den Rassismus einsetzt!
Viele Zuschauerinnen und Zuschauer gaben positive Feedbacks – sie hätten viele neue Infos und Perspektiven aus der Veranstaltung „mitnehmen“ können, so der Tenor.
Bericht
Tuba Pfeilschifter
Schulsozialpädagogin KBS & WS
26.04.2021