Bei der Generalversammlung des Fördervereins der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf trafen sich die Mitglieder zur Neuwahl des Vorstandes, die satzungsgemäß alle drei Jahre stattfindet. Dazu konnte der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Hans Kammermeier, eine große Runde an Mitgliedern in den Räumen der „Kaufmännischen“ willkommen heißen.
Kammermeier begrüßte insbesondere Bürgermeister Hermann Wellner und die Mitglieder der Vorstandschaft, Schulleiter Johann Riedl, Kassenführerin und stellvertretende Schulleiterin Nicole Schosser, Schriftführerin Brigitte Breit, Kassenprüferin Kathrin Pfeffer sowie die Beisitzer Michael Klampfl und Stefan Vielreicher.
Erfreulicherweise stellten sich fast alle bisherigen Amtsinhaber erneut für ihre Ämter zur Verfügung. So konnte Schulleiter Riedl mit nur zwei neuen Beisitzern der einstimmig gewählten Vorstandschaft mit Hans Kammermeier als 1. Vorsitzenden, Isidor Neumaier als 2. Vorsitzenden, Nicole Schosser als Kassenführerin, Brigitte Breit als Schriftführerin sowie Michael Klampfl, Helena Ruppel, Stefan Vielreicher und Helmut Winkler als Beisitzer gratulieren. Die Kassenführung wird auch im aktuellen Geschäftsjahr wieder von Johann Kuchl und Kathrin Pfeffer geprüft.
Im Rahmen ihres Kassenberichts stellte Nicole Schosser die zahlreichen Schulveranstaltungen vor, die mit Hilfe des Fördervereins im Geschäftsjahr 2018 realisiert werden konnten. So hat die Kaufmännische Berufsschule als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beispielsweise das integrative Fußballturnier „Wir kicken bunt“ veranstaltet und das Projekt „Wir gegen rechts“ durchgeführt, bei dem u. a. eine Aussteigerin aus der rechten Szene von ihren Erfahrungen berichtete und der Osterhofener Autor und Künstler Peter Mühlbauer aus seinem humorvoll-nachdenklichen Flüchtlingsroman „Hamids Tagebuch: Afghanisch-bayrische Geschichten“ las. Schosser bedankte sich an dieser Stelle bei Bürgermeister Wellner, denn ein großer finanzieller Zuschuss für diese Veranstaltungen kam von der Stadt Deggendorf, die diese Mittel im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ zur Verfügung stellen konnte.
Als „Schule mit Schulprofil Inklusion“ führte die Kaufmännische Berufsschule zu Beginn dieses Schuljahres einen „Schulerlebnispädagogischen Tag“ für die Schülerinnen und Schüler mit erhöhtem Förderbedarf durch, um Klassengemeinschaft und Selbstbewusstsein zu stärken.
Mit der Weihnachtskuchenaktion konnten auch in diesem Geschäftsjahr wieder Spenden für wohltätige Zwecke geleistet werden.
Außerdem wurden wieder die Anfängerkurse „Grundlagen der Buchführung“ angeboten, um „Neulingen“ in diesem Fach den Einstieg und Anschluss zu erleichtern.
Bereits zum achten Mal wurde der „Bankberatungstag“ durchgeführt, bei dem Gänge und Klassenzimmer der Kaufmännischen Berufsschule zu Beratungsecken umgebaut wurden und die angehenden Bankkaufleute ihr berufliches Können zeigten, indem sie Schülerinnen und Schüler anderer Ausbildungsberufe professionell berieten.
Auch die materielle Würdigung besonderer Leistungen der Absolventinnen und Absolventen hat sich der Förderverein auf die Fahnen geschrieben und stellte wieder Schulpreise für die Jahrgangsbesten der Fachbereiche zur Verfügung.
Da die Kaufmännische Berufsschule beim PNP-Sozialpreis 2018 den 5. Platz eingefahren hatte, konnte der Förderverein eine Einnahme in Höhe von 600 EUR verzeichnen. Die Berufsschule wurde hier für ihre Aktion „Deggendorf gegen Blutkrebs – Lassen Sie sich typisieren“ belohnt, bei der nicht nur alle ihre Schülerinnen und Schüler aufgerufen waren, eine Blutprobe abzugeben, sondern auch versucht wurde, die Bevölkerung zu motivieren. 840 Menschen nahmen an der Aktion teil und sofort war eine Knochenmarkspenderin gefunden, die am 31. Juli 2018 Stammzellen spendete und so womöglich ein Leben rettete.
Einen großen Raum nahm die Information von Schulleiter Riedl über das neue Angebot „BerufsschulePLUS – BS+“ ein, mit dem die Kaufmännische Berufsschule ab dem Schuljahr 2019/2020 an den Start geht. BS+ ermöglicht eine schulische Weiterqualifizierung bereits während der Ausbildung und führt in drei Jahren mit der Berufsausbildung zur Fachhochschulreife. Was die Auszubildenden neben der mittleren Reife noch mitbringen müssen, sind Power, Engagement und Durchhaltevermögen. Bei BS+ wird an der Kaufmännischen Berufsschule ein Zusatzunterricht außerhalb des regulären Berufs- bzw. Berufsfachschulunterrichts und außerhalb der Arbeitszeit des Ausbildungsbetriebs angeboten, der auf den Erwerb der Fachhochschulreife vorbereitet. Neben der Berufsabschlussprüfung wird nach drei Jahren die „Ergänzungsprüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife“ in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik – abhängig vom Ausbildungsberuf technisch oder nicht-technisch – abgelegt. Wenn sowohl die Berufsausbildung und die Berufsschule bzw. Berufsfachschule erfolgreich abgeschlossen werden als auch die Ergänzungsprüfung in allen drei Prüfungsfächern bestanden ist, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Fachhochschulreife, die bundesweit ein Studium an einer Fachhochschule ermöglicht. „Doch diese Zusatzqualifizierung schafft auch Perspektiven im Ausbildungsbetrieb, denn das zusätzlich erworbene Wissen und die zusätzlich entwickelten Kompetenzen prädestinieren die jungen Menschen für eine betriebliche Karriere durch Weiterbildung, Aufstiegsfortbildung oder duales Studium. Aus diesem Grund ist BS+ auch eine Möglichkeit der Personalbindung. Außerdem kann BS+ die Attraktivität der dualen Berufsausbildung steigern“, so Riedl mit Blick auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel. „Darum hoffen wir auf die Unterstützung dieses Angebots durch die Ausbildungsbetriebe.“
Abschließend dankte der Vorsitzende Kammermeier in seinen Schlussworten allen Beteiligten für die Unterstützung und den Einsatz zum Wohle der Kaufmännischen Berufsschule.