Mathematisch ausgedrückt wird damit das neue Bildungsangebot der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf beschrieben. Das Besondere daran ist, dass besonders leistungsfähige und leistungsbereite Auszubildende aus beliebigen Ausbildungsberufen parallel zur Berufsausbildung und des regulären Berufsschulunterrichts einen Ergänzungsunterricht insbesondere in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik besuchen.
Am Ende der Ausbildungszeit bzw. nach drei Jahren unterziehen sich die Teilnehmer an „Berufsschule Plus – BS+“ dann sowohl den Berufsabschlussprüfungen an Berufsschule und Kammern als auch der „Ergänzungsprüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife“ und verfügen damit über eine abgeschlossene Berufsausbildung und Fachabitur. Dieses innovative Bildungskonzept wurde am vergangenen Wochenende im Rahmen einer Pressekonferenz durch Minister Bernd Sibler, Landrat Christian Bernreiter und Oberbürgermeister Dr. Christian Moser vorgestellt. Minister Sibler betonte dabei, dass das Angebot „Berufsschule Plus – BS+“ einerseits die Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems weiter erhöhe, andererseits aber auch den Interessen der Wirtschaft entspräche, weil mit Blick auf den sich abzeichnenden Fachkräftebedarf dieses Angebot die Attraktivität der dualen Berufsausbildung steigere. Landrat Christian Bernreiter stellte mit Genugtuung fest, dass es in der Bildungsregion Deggendorf „… nichts mehr gibt, was es nicht gibt“. „Mit Berufsschule plus – BS+“ werde nun ein Abschluss angeboten, der es jungen, dynamischen Leuten ermögliche, eine Fachhochschule zu besuchen oder aber sich auch im Ausbildungsbetrieb weiter zu entwickeln und künftig Verantwortung zu übernehmen. Die drei ersten Bewerberinnen für „Berufsschule plus – BS+“ schilderten bei der Pressekonferenz ihre Beweggründe, BS+ im kommenden Schuljahr besuchen zu wollen. Im Vordergrund stand bei den Dreien der Vorteil einer Doppelqualifizierung. Klar war ihnen allerdings auch, dass es diesen „Doppelpack Berufsausbildung plus Fachabitur“ nicht zum Nulltarif geben würde, sondern dass man sich dafür auch „schinden“ muss, wie es die Schülerinnen ausdrückten. Oberbürgermeister Dr. Christian Moser wünschte den drei Mädchen nicht nur Durchhaltevermögen und Power für diese drei Jahre, sondern gab ihnen auch mit auf den Weg, nach dem Abschluss ihren Arbeitsgebern und der Region treu zu bleiben, denn „Wir brauchen standorttreue Fachkräfte“, so der Oberbürgermeister. Schulleiter OStD Johann Riedl, zeigte sich sehr erfreut darüber, dass nun am „Staatlichen beruflichen Schulzentrum Deggendorf“ so die offizielle Bezeichnung der beiden Schulen, aus „einem Guss“ von der 6. Klasse der Wirtschaftsschule über die mittlere Reife und über eine Berufsausbildung auch das Fachabitur erreicht werden kann. Das Angebot richtet sich freilich nicht nur an Auszubildende der Deggendorfer Berufsschulen, sondern an Auszubildende aller Ausbildungsberufe und aller Berufsschulen im Umkreis, die über mittlere Reife verfügen sowie Power, Engagement und Durchhaltevermögen haben. Weitere Informationen gibt es [hier auf der Homepage].