Woher kommt unser Essen? Wer profitiert davon? Und wer entscheidet darüber? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf vergangene Woche in dem eintägigen Planspiel „Viele Perspektiven – eine Politik“.
Das Planspiel ist Teil einer bundesweiten Veranstaltungsreihe der gemeinnützigen GmbH EUROSOC#DIGITAL, die das Ziel hat, den prozesshaften Charakter von Politik anhand der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu erklären: Von der Artikulation von Interessen innerhalb der Gesellschaft über Gesetzgebungsverfahren bis hin zur Umsetzung und Bewertung. An dem Projekttag vermittelten Katharina Sewening und Mareike Meyer wie gesellschaftliche Grundlagen demokratischer Systeme geschaffen werden und welche Rolle Interessenverbände dabei spielen. Während der Simulation schlüpften die angehenden Industriekaufleute in die Rolle von Interessenverbänden (Umweltorganisationen, Bauernverbände und Lebensmittelindustrie). Sie erlebten dabei hautnah den Konflikt zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft und mussten gemeinsam entscheiden, wie sich die Landwirtschaft in Europa entwickeln soll. Maßgeblich für das Planspiel ist das aktive und spielerische Erleben und Umsetzen von theoretischen Politikkenntnissen mit dem Ziel eines nachhaltigen Kenntniserwerbs. Auf diesem Weg lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur, wie der Anschluss von Gesellschaft und Politik funktioniert, sondern verstehen auch, was es bedeutet, Politik zu machen, sich für eigene Interessen einzusetzen und Kompromisse auszuhandeln. Schulleiter OStD Johann Riedl hob hervor, wie hochaktuell das Thema angesichts der verlängerten Lizenz des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat ist. Als Europaschule werde die Kaufmännische Berufsschule Deggendorf auch in Zukunft europäische Projekte durchführen und sich für die Verbreitung des Europagedankens einsetzen.