Nach der ARD/ZDF Onlinestudie 2016 ist in Deutschland die Online-Nutzung mit einer täglichen Mindestdauer von zwei Stunden auf über 45 Millionen Nutzer deutlich angestiegen. Dabei hat das Smartphone den Laptop als Internetquelle schon längst abgelöst. Das hat natürlich Folgen für den elektronischen Zahlungsverkehr, die René Grönewäller von der VR GenoBank Donau Wald eG Lehrern der Kaufmännischen Berufsschule und der Wirtschaftsschule in einer Fortbildung aufzeigte.
Die Berufsschul- und Wirtschaftsschullehrer, die selbst den bargeldlosen Zahlungsverkehr unterrichten, wurden zunächst von Herrn Grönewäller augenzwinkernd mit der Maslow‘schen Bedürfnispyramide konfrontiert, die neben den bisherigen Grundbedürfnissen wie essen, trinken und schlafen nun auch um WLAN und Akku erweitert wurde. Mit dieser Entwicklung verändern sich deshalb nicht nur die Bedürfnisse, sondern auch die die Arten, wie wir unser Leben bezahlen müssen.
Im stationären Einzelhandel wird nur noch zu 51,3 % mit Bargeld bezahlt, mit der Girocard (PIN) werden 24,6 %, per Lastschrift 13,4 % und mit der Kreditkarte 6,1 % beglichen. Die sonstigen Bezahlungsmöglichkeiten, wie z.B. das Handy liegen vorerst bei 1,5 %, was in der Zukunft sicherlich einen größeren Anteil einnehmen wird. Ob sich diese Tendenz – weg vom Bargeld – durchsetzen wird, ist die Frage. Eine mögliche Variante dafür wäre die „kontaktlose Bank- oder Kreditkarte“, die nur an das Terminal hingehalten wird, allerdings mit einem Abstand von maximal 4 cm.
Herr Grönewäller erläuterte detailliert die Vorteile, Chancen und Risiken der einzelnen Bezahlarten, die Kosten für den Käufer und Verkäufer sowie die Sicherheitsverfahren, die den Inhaber vor Missbrauch schützen sollen. Auch der Überblick über die verschiedenen Kartenterminals und technischen Voraussetzungen waren für die Lehrer interessant.
Eine ganz neue Welt des elektronischen Zahlungsverkehrs eröffnet laut Herrn Grönewäller der E-Commerce, der wegen der steigenden Bestellhäufigkeit und wachsenden Zahl von Anbietern von Zahlungsmöglichkeiten für die Abwicklung von Käufen im Internet immer mehr an Bedeutung gewinnt. Noch ist der größte Anteil mit 32,4 % bei der Sepa-Basislastschrift, aber der digitale Bezahlweg z.B. von paydirekt, den die VR GenoBank Donau Wald eG unterstützt, liegt mit anderen Anbietern wie PayPal, Sofort-Überweisung, und GiroPay schon bei 26,4 %. Die sonstigen Möglichkeiten wie Nachnahme oder Ratenkauf liegen nur noch bei 5,8 %. Um die Sicherheit zu gewährleisten bietet z.B. die VR GenoBank Donau Wald eG zwei sogenannte 3D-Secure- Verfahren an, bei denen die Zustellung der TAN per passwortgesicherter App oder direkt über eine Textnachricht / SMS auf das Smartphone erfolgt.
Diese unzähligen Möglichkeiten, wie sowohl im stationären als auch im online-Handel bargeldlos bezahlt werden kann und vor allem die Risiken, die damit einhergehen, waren Grundlage für eine rege Diskussion und Fragerunde der Lehrer mit dem Referenten. Am Schluss bedankten sich der Fachbetreuer für den Einzelhandel StD Rudolf Neuhierl, die Organisatorin OStRin Simone Brücklmayer und der Leiter der Schulen, OStD Johann Riedl, für den sehr anschaulichen und kompetenten Vortrag, aber nicht ohne die Bitte um ein neuerliches Update, da sich dieser Sektor der Bankdienstleistungen sicherlich rasant weiter verändern wird.