Pädagogischer Tag an der Kaufmännischen Berufsschule mit Experten zu Sozialem Lernen
„Classroom-Management“ und „Konfrontationspädagogik“ – zwei Ansätze, die als Schwerpunkt des diesjährigen Pädagogischen Tages an der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf von einem Expertenteam für Sozialtraining am vergangenen Samstag vorgestellt wurden.
Die Schulleitung und das Qualitätsmanagement-Team hatten dazu zwei Referenten des Instituts für soziales Lernen und Gewaltprävention EMPOWER aus Regensburg eingeladen. Hans Ferstl und Katharina Fischer, beide Sozialpädagogen mit einer Spezialausbildung zum Anti-Aggressivitäts-und Coolnesstrainer stellten ihr Konzept mit Rollenspielen und typischen Unterrichtssituationen vor und zeigten mögliches Lehrerverhalten auf. „Der Fokus liegt beim Klassenmanagement im Lehrerverhalten und in der pädagogischen Haltung der Lehrkraft“, so Ferstl, der die Bedeutung der Führungsrolle des Lehrers und die Schaffung eines klaren Ordnungsrahmens betonte, um den Unterrichtsfluss sicherzustellen. Präsenz- und Stoppsignale sowie eine klare Vorgabe und Überwachung der Regeln sollen Unterrichtsunterbrechungen minimieren. „Hier setzt auch die konfrontative Pädagogik an“, so Ferstl, der diesen pädagogischen Handlungsstil mit zwei Werkzeugen beschreibt: „80 % Empathie und 20 % Konfrontation, das heißt den Schüler in seiner Verhaltensweise verstehen, aber ihn sofort mit seinen Regelverstößen konfrontieren und damit Handlungssicherheit schaffen“. Mit Leitmotiven wie „Gerade Linie mit Herz“, „Ignoriertes Verhalten = erlaubtes Verhalten“ oder „auf Kleinigkeiten schnell und konsequent pädagogisch handeln“ zeigten Ferstl und Fischer die pädagogische Grundhaltung beider Ansätze auf, die mit den Begriffen „Disziplin – Respekt – Achtsamkeit“ zusammengefasst wiedergegeben werden kann.
Den Lehrkräften der Kaufmännischen Berufsschule boten sich an diesem Tag viele Möglichkeiten zur Reflexion des eigenen Lehrerverhaltens im Unterrichtsalltag. „Nicht nur die Schüler profitieren von den zahlreichen Tipps zum Lehrerverhalten, sondern auch die Lehrer selbst, weil ein weitgehend stressfreier Unterricht die beste Vorsorge für die Lehrergesundheit ist“, so Schulleiter OStD Johann Riedl, der den Fortbildungstag mit einem Dank an die Referenten und Organisatoren der Veranstaltung beendete.