Lehrfahrt der Bankkaufleute in die Finanzmetropole Frankfurt am Main
In der letzten Schulwoche starteten 34 angehende Bankkaufleute mit ihren drei Lehrkräften StR Gerhard Weinzierl, StR Michael Peter und StRin Kathrin Pfeffer zu einer zweitägigen Lehrfahrt nach Frankfurt am Main.
Noch nicht einmal in Frankfurt angekommen, erwartete uns bereits ein erster Höhepunkt. Eine Rundfahrt auf Deutschlands größtem Luftdrehkreuz, dem Flughafen Frankfurt, stand auf dem Programm. Der Flughafen Frankfurt bzw. seine Betreibergesellschaft, die FraPort AG, ist der größte Arbeitgeber Deutschlands. Bei insgesamt ca. 500 Firmen und Institutionen arbeiten mehr als 80.000 Personen, die jährlich über 60.000.000 Millionen Passagiere abfertigen. Damit gehört der Flughafen Frankfurt zu einem der größten Flughäfen der Welt und mit dem Bau eines dritten Terminals dürften sich diese Zahlen nochmals nach oben schrauben. Bei der Rundfahrt erfuhren wir interessante Details, die einem als Passagier meist verborgen bleiben. So verläuft ein 80 km langes Gepäck-Fließband unterirdisch durch den Flughafen und die Stromrechnung beläuft sich derzeit auf rund 12.000 EUR pro Tag! Wir konnten einige Starts und Landungen hautnah miterleben, darunter auch eine A380-Maschine, die mit einer Flügelspannweite von 80 m und einem Startgewicht bei voller Beladung von 560 Tonnen ein beeindruckendes Flugzeug der Superlative ist.
Nach diesen eindrucksvollen Bildern ging es mit unserem Bus weiter zum Hotel und etwas später in die Innenstadt Frankfurts, wo die Schülerinnen und Schüler den sprichwörtlichen Höhepunkt der Lehrfahrt, die grandiose Aussicht von der Besucherplattform des Maintowers auf 200 m Höhe, erleben konnten. Bei strahlendem Sonnenschein und inmitten der großen deutschen und internationalen Kreditinstitute, Investmentbanken und der Europäischen Zentralbank ließ sich wohl am besten das Flair dieser ganz eigenen Welt spüren. Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, die Finanzmetropole Frankfurt auf eigene Faust zu erkunden, bevor es spät am Abend wieder gemeinsam zurück zum Hotel ging.
Tag 2 unserer Lehrfahrt stand im Zeichen des Besuchs der Frankfurter Wertpapierbörse. Nach einem gemeinsamen Frühstück im Hotel setzte uns unser Busfahrer am Mainufer in der Nähe des Eisernen Stegs ab. Von dort marschierten wir zu Fuß durch die Altstadt zum Börsenplatz, vorbei an den Fachwerkhäusern und dem Rathaus am Römerberg sowie an Alter Nikolai-, Pauls- und St.-Katharinen-Kirche. Am Börsengebäude angekommen, reihten wir uns für das obligatorische Foto mit den beiden bronzenen Symbolfiguren der Börsianer auf, die 1985 anlässlich des 400-jährigen Bestehens geschaffen wurden. Der Bulle steht im Wertpapierhandel für das „Auf“ mit steigenden Kursen, weil er mit seinen Hörnern von unten nach oben stößt und jederzeit vorwärts stürmt. Der Bär verkörpert hingegen das „Ab“ mit fallenden Kursen, da er mit seinen Tatzen von oben nach unten schlägt und sich eher schwerfällig bewegt. Unsere Tour startete mit einem Vortrag über die Entstehungsgeschichte der Frankfurter Börse, die verschiedenen Indizes sowie Erläuterungen von Marktkapitalisierung, Streubesitz und Kursbildung. Von der Besuchergalerie aus konnten wir im Anschluss einen Blick auf den Handelssaal werfen, wo die Makler in weißen Rondellen vor zahlreichen Bildschirmen sitzen und den vielen TV-Kameras als lebendige Kulisse dienen. Wild gestikulierende Händler, die sich per Handzeichen verständigen und per Zuruf Geschäfte abschließen, gehören der Vergangenheit an. Jetzt werden alle Wertpapierpreise vom Computer festgelegt. Die 160 wichtigsten Werte, die in Frankfurt gehandelt werden, sind auf dem Glasboden der Besuchergalerie hinterlegt. Angegeben sind jeweils der volle Firmenname, das handelsübliche Kürzel und der Index, in dem die Firma gelistet ist. Die Werte leuchten auf, wenn sie gerade gehandelt werden: grün, wenn ihr Kurs steigt, rot hingegen, wenn er fällt. Die 90-minütige Freizeit vor der Heimfahrt nutzten viele für ein Eis bei sommerlichen Temperaturen oder eine Shopping-Tour durch die Einkaufsstraße Zeil. Nach unserer Rückkehr gegen 19 Uhr in Deggendorf war sich jeder einig, dass Frankfurt trotz der Wegstrapazen ein „must-see“ für jeden Banker ist und die Lehrfahrt in schöner Erinnerung bleibt.
Bericht: Gerhard Weinzierl und Kathrin Pfeffer