Bankkaufleute der Kaufmännischen Berufsschule bei der BMW-Hauptversammlung
„Perspektive ist uns wichtiger als der Moment!“ Dies war eine der Kernaussagen des ersten Rechenschaftsberichts, den der Vorstandsvorsitzende Harald Krüger den Aktionären der BMW AG entbot. Diese Perspektive hat der neue Vorstand in der Münchener Olympiahalle dann auch ausführlich erläutert.
Die „Strategie Number one – next“ mit zwei Zielpunkten in den Jahren 2020 und 2025 zielt darauf hin aus, die renditestarken Segmente des Konzerns noch weiter auszubauen sowie die „BMW-i“-Fahrzeugflotte zu erweitern. Gerade aber diese Ausrichtung ging in der anschließenden Aussprache vielen Aktionärsvertretern nicht weit genug und wurde als eher unpräzise kritisiert. Da waren Aussagen wie „Wir manipulieren nicht!“ Balsam auf die Seele der Anteilseigner. Das Jubiläum „100 Jahre BMW“ gilt als „Sprungbrett in die Zukunft“, so der Harald Krüger, nicht als Leistungsschau vergangener Jahrzehnte. Das klare Bekenntnis zum Sortiment der Premiumklasse als auch zum Standort Deutschland eines der Global-Player der Automobilbranche gibt die Ausrichtung für die nächsten Jahrzehnte vor. Natürlich glänzte der bayerische Autobauer auch mit hervorragenden Geschäftszahlen des vergangenen Jahres. Hohe Zuwachsraten in allen Segmenten, Investitionen aus eigener Kraft, beste Bonität aller Autohersteller in Europa, ca. 2,2 Mio. verkaufte Automobile und über 2 Mrd. Euro Dividende an die Aktionäre sorgten für positive Stimmung.
An dieser Ausschüttung hatten auch die Schülerinnen und Schüler der 12. Bankklassen der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf teil, die wiederum als Aktionäre an der Hauptversammlung „ihres“ Unternehmens teilgenommen haben. 3,20 Euro pro Stammaktie bedeutete dies für die meisten Azubis.
Das Grundkapital der BMW AG ist aufgeteilt in ca. 600 Mio. Stammaktien. Von diesem Kapital war in der Olympiahalle ca. 76 % vertreten. Diese Informationen lieferte zu Beginn der Versammlung der Chef des Aufsichtsrates Norbert Reithofer. Er begrüßte die anwesenden Aktionäre und machte vertraut mit den protokollarischen Aufgaben nach dem Aktiengesetz. Das „Organ Hauptversammlung“ konnten die Schülerinnen und Schüler somit hautnah miterleben. Auch wenn die einzelne Stimmabgabe bei den abschließenden Abstimmungen eher untergeordnete Bedeutung hatte, so war bei den angehenden Bankkaufleuten aus Deggendorf mit StR Michael Gleißner und Abteilungsleiter OStR Johann Kuchl doch die Erfahrung spürbar, als kleiner Eigentümer des großen Konzerns BMW Verantwortung und „Macht“ zu haben.