Die kaufmännische Berufsschule vergab Preise an die besten Schüler (v.r.): Theresa Ebner, Nadine Peis, Lauren Schreil, Corinna Dullinger, Sophia Flieger und Eva Kavalir. Es gratulierten Ehrengäste und besonders Schulleiter Johann Riedl mit Stellvertreterin Nicole Schosser. − Foto: Franz HeiglAus PNP vom 30.01.2016

Schulabschlussfeier der kaufmännischen Berufsschule – Eva Kavalir schließt mit der Traumnote 1,0 ab

Deggendorf. 101 junge Damen und Herren haben den Schulabschluss an der kaufmännischen Berufsschule geschafft. Eva Kavalir erreichte sogar die Traumnote 1,0.

Im Rahmen einer Feier wurden die Zeugnisse ausgehändigt, in denen dokumentiert ist, dass sie ein Fundament geschaffen haben, das eine Menge an Optionen bietet. Stellvertretende Schulleiterin Nicole Schosser begrüßte viele Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in der Aula des Schulzentrums. Nun sei der Tag gekommen, auf den einige Jahre hingearbeitet wurde, sagte sie. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch Rappermusiker Uwe Kaa und DJ Martin Müller.

"Arbeite und lerne – und du kannst gar nicht verhindern, dass du etwas wirst". Unter dieses Zitat des schottischen Historikers Thomas Carlyle stellte Schulleiter Johann Riedl seine Rede an die Absolventen. Obwohl dieser Spruch schon 200 Jahre alt ist, ist er den Schulabgängern exakt auf den Leib geschneidert. In den vergangenen zwei oder zweieinhalb Jahren haben sie in Ausbildungsbetrieben gearbeitet, sich praktisches Können angeeignet und parallel dazu in der Berufsschule viel Theorie erlernt. Nun sind aus den Absolventen Bankkaufleute, Steuerfachangestellte, Industrie- oder Einzelhandelskaufleute und Verkäufer geworden und sie dürfen sich über den Abschluss in einem der klassischen kaufmännischen Ausbildungsberufe freuen. Rund 70 von ihnen können mit besonderen Leistungen aufwarten; sie erreichten eine Durchschnittsnote von 2,5 oder besser. Ein gutes Drittel schließt sogar mit "sehr gut" ab.

Unter den sechs Besten waren lauter Damen bis hin zur Note 1. Riedl gratulierte zu dieser respektablen Leistung und sagte in Bezug auf zwei Ausbildende, die kein Abschlusszeugnis erhielten, dass sie dies selbst verhindert haben. Es liege aber nun an ihnen, noch die vielen Wege, gerade im beruflichen Schulbereich, zu gehen, die ans Ziel führen, wenn auch mit Umwegen.

Für die, die es geschafft haben, steht nun ein neuer Lebensweg an. Wer sich über seine eigenen Leistungen freuen kann, der tankt auch gleichzeitig Kraft und schöpft Motivation für neue Aufgaben. "Nun kommt die weitere Zeit, dass die Ärmel hochgekrempelt werden müssen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen", sagte der Schulleiter. Durch die Verzahnung von Wirtschaft und Berufsschule erhalten junge Menschen sehr gute Perspektiven. Wer sich in Beruf und Gesellschaft einbringt, könne sein Leben nach seinen Vorstellungen gestalten und seine Persönlichkeit entfalten.

Die tollen Abschlüsse lobte Vizelandrat Roman Fischer. Er bezeichnete die Berufsschule als eine sehr wichtige Einrichtung, die der Landkreis auf das Beste unterstützt, wie nun mit der Sanierung des Schulzentrums. Fischer bezeichnete die kaufmännische Ausbildung als zukunftsorientiert, weil Kaufleute gefragt sind.

Viel Ballast wurde mit dem Abschluss angeworfen, so August Deinböck von der Regierung von Niederbayern. In der Berufsschulzeit wurden 40 Schulaufgaben und doppelt so viele Exen geschrieben. Nebenbei wurden die Jugendlichen auch in den Betrieben gefordert. Mit der dualen Ausbildung sind die Absolventen deutschlandweit sehr gut aufgestellt und können die Gunst der Stunde beim Einstieg in den beruflichen Aufstieg nutzen. Das künftige Arbeitsleben bleibt aber nicht ohne Last, nur mit dem Unterschied, dass jeder selbst entscheiden kann wieviel Ballast er sich auferlegt. Dritter Bürgermeister Hermann Wellner lobte den Berufsnachwuchs für die erfolgreichen Abschlüsse als Schlüssel für die Zukunft. "Das Abschlusszeugnis zeigt, dass ihr nun amtlich g’scheid seid". Die Jahre des Lernens haben sich gelohnt, aus den erworbenen Talenten muss nun jeder selbst etwas machen.

Den Preis der Regierung erhielt Teresa Ebner (Note 1,50), Kauffrau im Groß- und Außenhandel, bei der Firma Pfeffer Industrietechnik Aholming. Den Preis der Raiffeisenbank erhielt Corinna Dullinger (1,44), Industriekauffrau, Südzucker Plattling. Für die Note 1,28 wurden Lauren Schreil, Verkäuferin bei der Firma Fressnapf Deggendorf mit dem Preis des Bundes der Selbständigen ausgezeichnet. Nadine Peis (1,11) Kauffrau für Bürokommunikation bei der Firma Schlögl in Eging am See, erhielt den Preis der Sparkasse. Die Bankkauffrau Sophie Flieger, beschäftigt bei der Raiffeisenbank Deggendorf, erhielt den Preis des Fördervereins der Berufsschule. Mit einem glatten Notenschnitt von 1,0, erhielt die Einzelhandelskauffrau Eva Kavalir, beschäftigt bei New Yorker Süd den Preis der Genobank.

Weitere Staatspreise erhielten Stefanie Fink, Patrizia Hauser, Julia Kerschhackl, Franziska König, Sabine Liebl und Theresa Seidl.

Gedanken zum Schulabschluss machte sich Stefanie Fink im Namen der Schüler. Sie sagte, dass nun das Berufsleben startet, ein neues Umfeld kennen gelernt wird und Einblicke in das Geschäftswesen, so wie auch am ersten Tag an der kaufmännischen Berufsschule. In den zweieinhalb Jahren wurde viel erreicht: aus Mitschülern sind Freunde geworden und aus Lehrern wurden Menschen, denen dieSchüler ihren Lebensweg anvertrauen konnten.− hg

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