Darf man von einem You-Tube-Video eine mp3-Datei mitschneiden?
Diese und ähnliche Fragen wurden im Rahmen des „Safer Internet Day“ 2015 an der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Deggendorf erörtert.
Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen des neuen Ausbildungsberufes Kaufleute für Büromanagement nahmen an diesem Projekttag, der von OStRin Martina Apfelbeck organisiert wurde, teil.
Zuerst wurden die Projektteilnehmer/Innen mit dem Film „Im Netz“ und der dazugehörigen Dokumentation für die Thematik „Gefahren im Internet“ sensibilisiert. Zur Verdeutlichung dieser Gefahren, die auch bei uns in Deggendorf durchaus vorkommen, führten drei Mitarbeiter der Kriminalpolizei Deggendorf viele Beispiele an, von denen auch einige Schüler/Innen schon selbst betroffen waren, z. B. durch das Kopieren von Facebook-Accounts, wo die Täter dann mittels „Freundesliste“ die Handy-Nummern erfragen und dann auf Kosten der Jugendlichen im Internet einkaufen. Kriminaloberkommissar Arthur Kauer schilderte verschiedene Möglichkeiten, wie Fake-Shops, Zugriffsmöglichkeiten auf Accounts (z. B. ebay, PayPal usw.) und Einschleusen von Schadsoftware, um die Entsperrung von Computern zu bezahlen, die die Täter nutzen.
Das Tatmotiv kann neben finanziellen Interessen auch sexuelle Interessen haben, was Kriminalhauptkommissar Stefan Mautner den Schüler/Innen ausführlich erklärt. Darüber hinaus wird den Schülern näher gebracht, welche Dinge erlaubt und verboten sind und es wurde darüber auch ausführlich diskutiert. Die Weitergabe von diskreditierenden Fotos (Betrunkene „dekorieren“) und Videos (z. B. Vulcano-Video) ist seit Neuem gesetzlich verboten, was den Schülern bisher nicht klar war. Eine weitere Sicherheitslücke sind veraltete Betriebssysteme auf den Handys, weil hier ebenfalls die Türen für die Täter offen sind, und diese können dann leicht auf private Fotos, Kontakte usw. zugreifen.
Kriminalhauptkommissar Wilhelm Killinger klärte dann Fragen zum Urheberrecht und beantwortete die Ausgangsfrage mit einem klaren „JEIN“. Es gibt viele Grauzonen im Internet, und es ist nach wie vor so, dass das Downloaden weniger bestraft wird als das Weitergeben und Verteilen von Musik und Videos und vor allem das kommerzielle Verbreiten von Bild-, Ton- und Videomaterial ist strafbar.
Nach diesen vielen Informationen durften die Schüler diese dann edv-technisch verarbeiten und erstellten Flyer und Plakate zu den Themen Schutz und Sicherheit im Internet und im mobilen Netz.