Schuldnerberatung der Caritas informiert an der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf

Foto: Sandra Nagl, Leiterin der Caritas Schuldnerberatung mit den  Verkäuferklassen EH 10 C und EH 10 D sowie Schulleiter OStD Johann RiedlDie Schuldnerberatung der Caritas Deggendorf war vergangene Woche mit Frau Kraus und Sandra Nagl an der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf in der Klasse für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und den zwei „ Verkäufer-Klassen“, die gerade eben angefangen haben,  ihr erstes eigenes Geld zu verdienen.

Schnell waren die Ursachen für eine Verschuldung bei einer unwirtschaftlichen Haushaltsführung, in überzogenen Statussymbolen, übermäßigem Lebensstil, in Kaufsucht, im Glücksspiel, in einer Suchtproblematik, in Geldstrafen für Straftaten oder durch eine Überforderung durch das bargeldlose Zahlungssystem mit Plastikkarten, Ratenzahlungen etc. gefunden. Danach gab es lebensnahe Tipps für die Schüler und Schülerinnen für fast alle Verschuldungsfallen. Viele Fragen stellten sich den Jugendlichen fast von selbst: Welche Verträge bezüglich Versicherungen, Bausparen, Finanzierungen z.B. des ersten eigenen Autos usw. sind wirklich nötig und wie sollten sie gestaltet sein? Frau Nagls Tipps waren sehr eindringlich und einleuchtend: „Belastungen müssen überschaubar und bei Problemen innerhalb von 3 Jahren lösbar sein“, „Nie zu Unterschriften drängen lassen, immer Denkzeit nehmen!“ oder  „Bürgschaften sind sehr problematisch zu sehen!“. Mit diesen Tipps  schilderten die Referentinnen auch ihre Erfahrungen aus der Schuldnerberatung. Dass ein guter Ausgangspunkt  gegen eine Verschuldung eine abgeschlossene Ausbildung ist, war eine logische Folge daraus. Obwohl die Verschuldungsspirale oft ein rasanter Selbstläufer sein kann, wie ihre Beispiele dramatisch belegten, gibt es immer einen Weg aus diesem Strudel heraus. Freiwilligkeit und absolute Ehrlichkeit vorausgesetzt, können die Berater bei der Verbraucherinsolvenz und der Bewältigung helfen. Die Problematik fesselte und es wurde klar, dass viele schon im näheren oder weiteren Lebensumfeld damit konfrontiert waren. Das Fazit, dass eine Überschuldung nicht lebenslänglich bedeuten muss, stimmte die Schüler und Schülerinnen wieder positiver. Abschließend bedankten sich die Organisatorin StRin Tanja Schöffmann und der Fachbetreuer im Einzelhandel StD Rudolf Neuhierl für die eindrucksvolle Darlegung und lebensnahe Schilderung bei den beiden Beraterinnen von der Caritas.