Mit einem „echten“ 600er Euroschein eröffnete Reinhold Gerl von der Deutschen Bundesbank in Regensburg vier Vorträge über Falschgeld an der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf im Dezember.
Dass der 600er offensichtlich kein echtes Geld ist, erkannten die Schülerinnen und Schüler aller vier Einzelhandelsklassen der 10. Jahrgangsstufe und die angehenden Bankkaufleute der Klassen Bank11a und 11b sofort, denn nicht nur die 600, sondern vor allem die darauf abgedruckten freizügigen Männerdarstellungen waren sehr ungewöhnlich.
Obwohl sich alle Klassen im Unterricht sehr gut auf die Thematik der Sicherheitsmerkmale, die Prüfmethoden und auch auf Verhaltensregeln im Umgang mit falschem Geld vorbereitet hatten, waren die Inhalte aufschlussreich und spannend. Die vielen Fragen, die teilweise schon im Unterricht gefunden wurden, konnte der Bundesbanker fachkundig und interessant beantworten. Unter anderem verblüffte der Preis, trotz aller aufwändigen Sicherheitsmerkmale kostet ein Euroschein ca. 9 Cent!
Bei der ersten Prüfung der Scheine kann durch einfaches Fühlen die Papierqualität und die erhabenen Elemente beurteilt werden, durch Kippen die Hologramm-Effekte und bei den neuen Scheinen auch die Farbzahl. Natürlich kann nach wie vor das Wasserzeichen als ein sehr sicheres Merkmal gesehen werden. Verschiedene Prüfgeräte ergänzen diesen ersten Schnelltest und erhöhen die Sicherheit. „Neueste Tests haben die Prüfstifte, die auf falschem Geld Markierungen hinterlassen, als sehr zuverlässig eingestuft“, so Reinhold Gerl.
Bei der Begutachtung der langerwarteten „echten Blüten“ waren dann nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die anwesenden Lehrkräfte erstaunt über die hohe Qualität der Blüten, die die meisten falschen Scheine als echt durchgehen hätten lassen. Einige Azubis hatten Prüfgeräte aus ihren Betrieben mitgebracht und testeten diese mit den falschen und den eigenen echten Scheinen. Den großen Vorteil eines Vortrages sehen die unterrichtenden Lehrkräfte StRin Anke Sagstetter und OStRin Brücklmayer neben der Authentizität vor allem beim „echten“ Falschgeld, das die Bundesbank als Anschauungsmaterial mitbringen darf, dessen Besitz ansonsten rechtlich nicht zulässig ist. Auch dafür bedankten sich die Abteilungsleiter der Fachbereiche Bank und Steuer, OStR Johann Kuchl und StD Rudolf Neuhierl ganz herzlich beim Referenten für den sehr gelungenen Vortrag.
Den schönen 600er darf man übrigens rechtlich unbedenklich besitzen, dafür ist er zu offensichtlich falsch.