Weltladen im Frauenzentrum als „außerschulischer Lernort“ für Nachhaltigkeit
„Was ist für Sie fair?“ Was sagen Sie Ihren Kunden, wenn Sie in Ihrem Geschäft nach dem Fairtrade-Siegel gefragt werden?“ So ließen Helma Endl und Gabi Memminger vom Weltladen im Frauenzentrum in Deggendorf zum Auftakt eines Lernzirkels zum Fairen Handel die berufliche Bedeutung von sogenannten Sozialsiegeln in das Bewusstsein der angehenden Verkäufer rücken.
„Das Thema „Nachhaltigkeit im Einzelhandelsbetrieb“ spielt nicht nur in den neuen Lehrplänen im Beruf des Einzelhandels eine immer wichtigere Rolle, auch die Kunden achten immer häufiger auf Umwelt- und Sozialstandards beim Kauf ihrer Produkte und die großen Handelsbetriebe reagieren in ihrer Sortimentsgestaltung,“ so OStR Rudolf Neuhierl, der deshalb mit den Lehrkräften des Fachbereichs Einzelhandel der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf wieder eine Fairtrade-Projektwoche im Schulzentrum vorbereitet. „Die Schüler müssen für ihren zukünftigen Beruf lernen, sich Warenkenntnisse anzueignen und in Verkaufsargumente umzusetzen“, so Neuhierl, „am besten gelingt dies anhand konkreter Produkte, mit denen in Verkaufsgesprächen geübt werden kann. Gleichzeitig werden damit auch ethische Aspekte vermittelt, die den Azubis so bisher noch nicht oder nur wenig bekannt waren.“ Der Besuch des Weltladens im Frauenzentrum im Östlichen Stadtgraben sollte genau dies vermitteln. In sechs Stationen eines Lernzirkels informierten sich die Schüler/Innen „vor Ort“ über verschiedene Aspekte des Fairen Handels wie beispielsweise über die Situation der Kleinbauern, die verschiedenen Siegel und die Produkte die damit angeboten werden. Auch kaufmännische Themen wie Standortwahl, die Außenwirkung des Geschäfts, Warenpräsentation oder die Sortimentsgestaltung konnten mit der Nachbereitung des Besuches praxisnah in den Unterricht einfließen.