Kaufmännische Berufsschule Deggendorf entlässt 94 Absolventen

Herausragende Leistungen haben die Schüler der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf erbracht. Sie wurden dafür bei ihrer Entlassfeier geehrt. − Foto: Diana Millgramm

94 Absolventen der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf haben jetzt bei ihrer Abschlussfeier im Foyer des Robert-Koch-Gymnasiums ihre Zeugnisse entgegengenommen. 27 von ihnen haben einen Notendurchschnitt von 1,5 und besser.

Herausragend die Leistung von Victoria Grüttner: Sie hat ihrer Ausbildung zur Steuerfachangestellten mit einem Schnitt von 1,0 abgeschlossen und dafür einen Preis der Regierung von Niederbayern erhalten.

Schulleiter Johann Riedl zeigte sich begeistert über die zahlreichen Gäste der Feier. „Das neue Jahr ist erst 24 Tage alt – dennoch hat es für die jungen Leute schon etwas Bedeutungsvolles gebracht“, stellte er fest. Der Abschluss einer Berufsausbildung sei immer noch der wichtigste in Deutschland. „Die Feststellung könnte von mir stammen“, fand Riedl, gab dann aber zu, dass er hier die Bundesregierung zitiere. „Und dass die damit richtig liegt, beweist die Anwesenheit zahlreicher hochrangiger Gäste.“

Berufsausbildung ist immer eine gute Grundlage

Als einen Tag zum Feiern bezeichnete Bundestagsabgeordneter Thomas Erndl den Anlass. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass eine Berufsausbildung immer eine gute Grundlage sei, egal wohin der eigene Weg führe. Gerade in unsicheren Zeiten sei es wichtig, auf sich selbst zu vertrauen und selbstbewusst in die Zukunft zu blicken. „Wer gut ausgebildet ist, findet immer eine Chance, sein Leben weiter zu gestalten.“

Die Feier markiere einen wichtigen Meilenstein, stellte auch stellvertretender Landrat Eugen Gegenfurtner klar. „Nach einer intensiven Ausbildung in Lehrbetrieb und Schule, Lernen und Herausforderung, haben Sie erfolgreich den Weg durch die kaufmännische Berufsschule gemeistert.“ Man habe in dieser Zeit nicht nur die erforderlichen Qualifikationen für das Abschlusszeugnis erworben, sondern auch den Schlüssel zu vielen Möglichkeiten in der Zukunft.


„Sie können stolz sein auf das Erreichte“, lobte zweiter Bürgermeister Günther Pammer. „Nun beginnt ein neuer Lebensabschnitt, von dem Sie noch nicht wissen, was er alles bringt – nutzen Sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten und zeigen Sie, dass sie bestens gerüstet sind für das, was vor Ihnen liegt. Leben Sie Ihre Träume, so werden Sie alles erreichen, wofür Sie mit Ihrem Abschuss den Grundstein gelegt haben“, motivierte er.

Gefragt waren Disziplin, Motivation und Zeitmanagement

In seiner Abschlussrede zog Johann Riedl amüsant die Vergleiche zwischen der kaufmännischen Bilanz und dem, was die Schüler auf der Passivseite als Eigenkapital hatten einbringen müssen. „Gefragt waren vor allem Disziplin, Leistungsbereitschaft, Motivation und Zeitmanagement.“ Für den einen oder anderen sei sicher überraschend gewesen, dass nach dem Wechsel von der Schule in die Ausbildung der Tag nicht mehr nur sechs Stunden gehabt habe und nicht um 13 Uhr die Freizeit begann, erinnerte er mit einem Zwinkern. Für all das, was als Eigenkapital eingebracht worden war, stände nun auf der Aktivseite als Vermögen eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem klassischen, aber immer noch zukunftsträchtigen Beruf. „Damit haben Sie ein tragfähiges Fundament für Ihre weitere berufliche Entwicklung und damit für ihr Auskommen geschaffen.“ Die Schüler hätten gleichzeitig Handlungskompetenzen und damit Beschäftigungsfähigkeit erworben.

Als weitere Qualifikation hätten die Absolventen außerdem Charaktereigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale entwickelt: „Dazu gehören Tugenden wie Pünktlichkeit, Höflichkeit, Verantwortungsbewusstsein oder Zuverlässigkeit.“ Eine Studie hätte ergeben, dass Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit nach Abschluss der Ausbildung und zu Beginn des Arbeitslebens auf ein Allzeithoch springen würden. „Offenbar reift die Persönlichkeit mit Arbeitsbeginn – das heißt, Sie sind jetzt die nettesten, zuverlässigsten, engagiertesten Leute überhaupt. Und mit einem Blick in die Runde bin ich sicher: Das stimmt“, war der Schulleiter voll des Lobes.


Christoph Friedberger blickte im Namen der Abschlussschüler humorvoll ebenfalls auf den schwierigen Übergang zwischen Schulzeit und Ausbildung zurück und erinnerte auch an einige andere Erlebnisse. „Wir haben es geschafft, alles unter einen Hut zu bringen und halten heute unsere Abschlusszeugnisse in der Hand, auf die wir – hoffe ich mal – mit einem stolzen Lächeln drauf schauen können. Respekt an uns alle.“

Preise für herausragende Leistungen

Mit Preisen für ihre herausragenden Leistungen auszeichnet wurden Inna Babyková, Michelle Kroo, Jacqueline Schwöd (alle (Bankkauffrau, Durchschnitt 1,5), Agnieszka Galka, Selina Pritz (beide Kauffrau für Büromanagement, 1,5), Simon Fötschl (Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement, 1,4), Lea Kukral (Kauffrau im Einzelhandel, 1,2), Jessica Schiller, Magdalena Leipold, Carmen Niebauer (alle Industriekauffrau, 1,1) und Victoria Grüttner (Steuerfachangestellte, 1,0). Weitere Staatsurkunden für ihre guten Leistungen bekamen Timo Arbinger, Julia Dietl, Chiara Engstler, Christoph Friedberger, Anna und Helena Freundorfer, Julia Hurm, Christian Kerschl, Kilian Loibl, Lukas Martin, Bastian Penzkofer, Marina Renner, Lena Schreiber, Milena Sturm, Melissa Wansiedler und Jan Wollensak.

Musikalisch umrahmt wurde die Entlassfeier von der Jazz-Combo der Berufsfachschule für Musik des Landkreises Deggendorfer unter der Leitung von Martin Jungmayer.

Quelle: PNP 26. Jan. 2024, Diana Millgramm