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Bankkaufleute der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf bei der 98. ordentlichen BMW-Hauptversammlung

Die angehenden Banker der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf mit Abteilungsleiter OStR Johann Kuchl (hinten rechts) in der Olympiahalle bei der Hauptversammlung von BMWUnterricht direkt am „Ort des Geschehens“. Dies ist für Stephan Honsa und Johann Kuchl von der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf keine leere Floskel. Seit vielen Jahren gehört der Besuch einer Hauptversammlung eines DAX-Konzerns zum festen Jahresplan der Fachschaft Bank/Steuer. Die jungen angehenden Bankkaufleute erleben hier unmittelbar die weitreichenden Aktionärsrechte, die sie mit dem Kauf einer BMW-Aktie innehaben. Schon der Besuch der Hauptversammlung ist exklusiv. Nur Anteilseigner, also Eigentümer, haben Zugang. Die Verwendung des Gewinns, das Auskunftsrecht gegenüber Aufsichtsrat und Vorstand und die Beschlussfassung über viele weitere Tagesordnungspunkte durften die Bank-Azubis in der Münchner Olympiahalle wieder eindrucksvoll aktiv mitverfolgen. Da ist die Auflistung in den Schulunterlagen oder im Lehrbuch nur das Gerüst der späteren Umsetzung. Aufgabe an die jungen Azubis war es aber auch, sich eigenständig eine Eintrittskarte zur BMW-Hauptversammlung zu besorgen. Aktienkauf, Stimmrechtsweisungen und Bestellung der Eintrittskarte waren die „Hürden“, welche vor Fahrtantritt eigenverantwortlich bewältigt werden mussten.

In der Hauptversammlung lauschten die Jungbanker den Ausführungen von Aufsichtsratschef Norbert Reithofer und vor allem von Vorstandsvorsitzenden Harald Krüger. „Die Zukunft ist elektrisch“, eine Aussage von Krüger, die viele der anwesenden Aktionäre nur mit Schmunzeln quittierten. So richtig glaubhaft erreichte dieser Satz die Anteilseigner nicht. Von den rund 651 Mio. Aktien des bayerischen Autokonzerns waren in der Olympiahalle ca. 78 % des Kapitals vertreten. Es wurde berichtet, dass man Aktien vom profitabelsten Automobilkonzern weltweit besitze. Und auch die vorgeschlagene Dividende von 4,00 € je Stammaktie wirkte respektvoll. Harald Krüger berichtete von 30 Produktionsstandorten in 14 Ländern weltweit, von den 3 großen Märkten BMW’s in Europa, China und den USA. Hier legen gewaltige Unterschiede in kulturellen und politischen Anforderungen an den Konzern. Der Vorstand informierte auch exklusiv über das erste vollelektrische Auto der bestehenden Modellpalette. So wird es ab 2019 einen neuen BMWiX3 geben. „Mobilität ist Leben“, auch eine Aussage von Vorstand Krüger, welche er mit kurzen prägnanten Worten den Aktionären erläuterte. Mobilität ist zu betrachten als Steuerzahler, Arbeitgeber und vor allem als Innovationstreiber. Wohin jedoch diese Innovationen gerade auch den BMW-Konzern führen werden, ist noch nicht absehbar.

Spätestens mit den Ausführungen von Finanzvorstand Peter waren die Bankkaufleute von der Kaufmännischen Berufsschule in ihrer Unterrichtswirklichkeit vollends angekommen. Er berichtet über die Ausnutzung des in der letzten Hauptversammlung 2017 beschlossenen „genehmigten Kapitals“. Dies ist eine Ermächtigung der Aktionäre an den Vorstand, in eigenem Ermessen zu einem „günstigen“ Termin neue Aktien auszugeben. Die BMW AG hat dies im November 2017 erfolgreich vollzogen.

In den Aussprachen über die Berichte von Aufsichtsrat und Vorstand gab es von Seiten der Aktionärsvertreter viel Lob über die Geschäftspolitik des Münchner DAX-Konzerns. Kritische Worte drangen bei den Themen Diesel-Affäre und e-Mobilität vom Rednerpult in die Vorstandsetage. Aber auch der anstehende Brexit und die politische Situation in den USA waren Positionen der Aktionäre, die auf Antworten von Aufsichtsrat und Vorstand warteten.

Das würde ihm gefallen: StR Stephan Honsa auf einem BMW-PolizeimotorradKlassenzimmer mit Olympiahalle München vertauscht. Dies passiert nicht alle Tage. Aber für die Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf wurde dieser Besuch der BMW-Hauptversammlung zum „learning by doing“, spätestens bei Abgabe des Stimmrechtsblocks am Ausgang. Aktionäre eben …