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Klaus Haschberger (rechts) mit der Verkäuferklasse EH 10dDie Faschingszeit – eine Zeit zum Feiern, zum Spaß haben und zum Alltag vergessen. Traditionell fließt in dieser Zeit auch der Alkohol in Massen. Kein Problem, solange man mit Alkohol kein Problem hat. Aber leider haben auch immer mehr Jugendliche ein schwieriges Verhältnis zum Alkohol.

Grund genug, um einen Mann an die Kaufmännische Berufsschule zu holen, der selber leidvolle Erfahrungen mit der Sucht gemacht hat. Klaus Haschberger selbst beschreibt sein Suchtleben mit der mathematischen Formel „Ich + (…..) = gut“, wobei er diese Klammer im Laufe der Zeit mit diversen Suchtmitteln von Alkohol angefangen bis hin zu härteren Drogen gefüllt hat. Von diesen Erfahrungen berichtete er Schülerinnen und Schülern des Fachbereichs Einzelhandel an der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf.

In einer lockeren Runde konnten ihm die Schülerinnen und Schüler zu Beginn 10 Fragen stellen, die im Laufe der zwei Schulstunden beantwortet wurden. Von „Was haben Sie genommen?“, über „Wie haben Sie die Sucht finanziert?“ bis hin zu „Wie reagieren die Leute jetzt auf Sie?“ interessierte die Schülerinnen und Schüler. Dabei ging Haschberger auch auf medizinische Vorgänge im Körper wie etwa den Abbau von Nikotin oder Alkohol ein und zeigte so auf, dass die Gifte im Körper viel länger wirken als man denkt.

Durch seine offene und unkomplizierte Art fand Klaus Haschberger schnell einen Zugang zu den Schülerinnen und Schülern und durfte sogar im Anschluss an seine Geschichte noch viele Fragen beantworten, obwohl bereits der Pausengong ertönt war. So ernst das Thema auch ist, so „einfach“ und realistisch war der Ratschlag von Haschberger an die Schüler – „schaltet einen Gang runter“ – heißt, Spaß haben, auch mal Alkohol trinken, aber eben nicht jedes Wochenende bzw. jeden Tag und auch nicht jedes Mal bis „zum Abwinken“. Dazu stehen, wenn man mal nichts trinken oder keine anderen Drogen ausprobieren will und sich keinem Gruppenzwang hingeben. Einfache Sätze, die für einige Schülerinnen und Schüler, die sich ohnehin in einer schwierigen Entwicklungsphase befinden, sehr schwer umzusetzen sein dürften.