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Bild1: In Workshops setzten sich die angehenden Kaufleute mit den vielfältigen Formen von Extremismus auseinanderDoKuPäd - Pädagogik rund um das Dokumentationszentrum – ist eine eigene Einrichtung des Kreisjugendrings der Stadt Nürnberg. Das pädagogische Programm geht dabei von folgenden Voraussetzungen aus: Nürnberg war im „Dritten Reich“ ein sogenannter „Ort der Täter“.

Mit dem Namen Nürnbergs werden bis heute wesentliche Ereignisse, wie zum Beispiel die Reichsparteitage oder die Prozesse aus der Zeit des Nationalsozialismus verbunden. Aus diesem Grund muss über die Motivation, die Ideologie, das Verhalten und die Beweggründe der Mitläufer diskutiert werden. DoKuPäd leistet hier einen wesentlichen Beitrag - nicht nur vor Ort, sondern auch an den Schulen - zur historischen und politischen Bildung von Jugendlichen und bietet zugleich Ansatzpunkte zur kritischen Reflexion der heutigen Gesellschaft und ihrer Probleme.
Nachdem die Kaufmännische Berufsschule Deggendorf eine „Schule ohne Rassismus und mit Courage“ ist, organisierte der Fachkoordinator für Sozialkunde, OStR Jürgen Fellberg, zwei Workshops, die jeweils von zwei Mitarbeitern von DoKuPäd geleitet wurden. Ein Workshop beschäftigte sich mit der Thematik „Rechtsextremismus im Alltag – erkennen und handeln“. Ausgehend von den Vorkenntnissen der angehenden Kaufleute für Büromanagement (Bü 12a), wurde der Frage nachgegangen, wer „die Rechten“ sind und was sie eigentlich wollen. In der Gruppe wurden typische Merkmale, wie Symbole oder Dresscodes, und Ziele des Rechtsextremismus erarbeitet und sodann den eigenen Werten und demokratischen Grundlagen gegenübergestellt. In einem Argumentationstraining entwickelten die angehenden Bürmanager Strategien im Umgang mit Rechtsextremisten, schätzten eigene Möglichkeiten dabei realistisch ein und erweiterten somit ihre Handlungskompetenzen.
Bild2: Initiator und Organisator OStR Jürgen Fellberg sowie stellv. Schulleiterin Nicole Schosser nehmen die Mitarbeiter des Dokumentationszentrums Nürnberg in die Mitte„Irgendwie anders – Über Vorurteile, Ausgrenzung und Rassismus“, so lautete der Titel des zweiten Workshops. Jeder Mensch hat Vorurteile. Wer kennt sie nicht? Das ist typisch Mann oder Frau oder Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppierungen und Nationalitäten. Grundsätzlich nützen uns diese Vorurteile beim Treffen von Entscheidungen und geben uns Orientierung, aber es kann daraus auch Rassismus entstehen, wenn wir Menschen nur nach ihrer vermeintlichen Gruppenzugehörigkeit und dem äußeren Erscheinungsbild beurteilen. Anhand von Übungen in Gruppen setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Fachklassen für Steuerfachangestellte (St 11b) und für Groß- und Außenhandelskaufleute (GH 12b) mit folgenden Fragen auseinander: Spielt die Abgrenzung von anderen bei der eigenen Identität eine Rolle? Wie kann es gelingen, Neuankömmlinge in eine bestehende Gruppe zu integrieren? Und was macht Integration so schwer? Hilfreiche Antworten darauf fanden die Berufsschülerinnen und -schüler gemeinsam und erfahrungsorientiert in diesem Workshop.
Am Ende des Schultages gaben die teilnehmenden Akteuere eine sehr positive Rückmeldung über die beiden Veranstaltungen.