Leitende Regierungsschuldirektorin Maria Sommerer (vorne Mitte) in der Runde der Abteilungsleiter, Personalräte sowie der Schulleitung der Kaufmännischen Berufsschule und Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf.Seit September ist Maria Sommerer als Leitende Regierungsschuldirektorin an der Regierung von Niederbayern im Sachgebiet gewerbliche und kaufmännische berufliche Schulen u. a. auch für die beiden kaufmännischen Schulen Deggendorfs zuständig.

In dieser Funktion besuchte die ehemalige Schulleiterin vergangene Woche die beiden Schulen zu einem ersten Erfahrungsaustausch. Gleich nach ihrer Ankunft suchte Sommerer in den beiden Lehrerzimmern den Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen, um ein erstes Stimmungsbild zu erhalten. In der anschließenden Gesprächsrunde hatte die Schulleitung die Möglichkeit, über die engagierte Unterrichts- und Erziehungsarbeit der Kolleginnen und Kollegen zu berichten und aktuelle Projekte und Auszeichnungen vorzustellen. Auch der überaus erfolgreiche Modellversuch „Wirtschaftsschule ab Jahrgangsstufe 6", für den die Wirtschaftsschule Deggendorf als eine von nur vier Wirtschaftsschulen in ganz Bayern durch das Kultusministerium zugelassen ist, wurde ausführlich diskutiert. Aber auch Probleme und mögliche Entwicklungsperspektiven konnte Schulleiter OStD Johann Riedl zur Sprache bringen. So bedauert man beispielsweise, dass an der Kaufmännischen Berufsschule und Wirtschaftsschule kein Seminar zur Ausbildung angehender Lehrer eingerichtet ist und in Deggendorf – anders als an anderen Schulstandorten – keine Jugendsozialarbeit angeboten wird. Ebenso die Ausbildung von Fremdsprachen-Industriekaufleuten ist an anderen Berufsschulen angesiedelt, eine Tatsache, die besonders schmerzt, weil zum einen die notwendigen Kompetenzen an der Schule vorhanden sind und zum anderen viele Gastschulanträge genehmigt werden müssen, die zu einer Schwächung der Abteilung „Industrie/Großhandel" führen. Einen Schwerpunkt stellte in dieser Aussprache das Raumprogramm, das im Rahmen des Neubaus der Schulen entwickelt werden muss, dar. Hier appellierten die Mitglieder der Schulleitung an die Regierungsvertreter, den aktuellen methodischen und didaktischen Forderungen auch Taten in Form von Klassenzimmern, Gruppenräumen und Ausstattungsdetails folgen zu lassen. Den Abschluss des Regierungsbesuchs bildete dann eine größere Gesprächsrunde mit den Abteilungsleitern und Personalräten. Hier zeigte sich, dass die zuvor angesprochenen Diskussionspunkte ebenfalls das gesamte Kollegium bewegen. Zudem wurde vorgeschlagen, das „Abschlussprüfungsgeschäft" an der Wirtschaftsschule analog dem Procedere an Realschulen zu entzerren. Insgesamt war man sich auf beiden Seiten einig, dass ein regelmäßiger Austausch für beide Seiten nur Vorteile bringt. Um im gewinnbringenden Dialog bleiben zu können, haben beide Seiten vereinbart, diese Art der Begegnung weiter zu pflegen.